NON NOBIS, DOMINE, NON NOBIS SED NOMINI TUO DA GLORIAM
Das Jahr 2011

Nikolauskonvent im Kloster Roggenburg

Dezember 2011

Nikolauskonvent 2011

Der alljährliche zweitägige Nikolauskonvent, der durch die Komturei Süd im Kloster Roggenburg veranstaltet wird, ist mittlerweile ein Adventshöhepunkt und fester Bestandteil des Ordenslebens unserer Gemeinschaft. Neben guten Gesprächen zu einem abendlichen Festdinner lauschten die Teilnehmer den kritischen Worten des Nikolaus, der gekonnt in Versform bildhaft die größeren und kleineren Vorkommnisse aus dem Geschehen der Ordensgemeinschaft und des politischen Umfeldes kommentierte.

Der 2. Tag der adventlichen Einkehr begann mit einem Vortrag des Ordensbruders Dr. med Steinmann zur Präimplantationsdiagnostik (PID). Sie ist ethisch und politisch umstritten, da sie grundlegende Fragen nach dem Wert – und der Zulässigkeit der Bewertung − werdenden Lebens aufwirft. Dr. Steinmann zeigte grundlegende Aspekte der Individual- und Sozialethik auf in der Fragestellung, ob die PID angewendet werden darf. Dabei sind weltanschaulich fundamentale Entscheidungen betroffen, wie etwa die Frage, in welchem Moment das Mensch-Sein beginnt. In vielen Ländern, darunter den meisten europäischen Ländern, ist die PID gesetzlich geregelt und für teils unterschiedliche Anwendungen erlaubt.

Nikolauskonvent 2011

In Deutschland wurde bis zum Sommer 2010 das Verbot der PID aus verschiedenen Vorschriften des Gesetzes vom 13. Dezember 1990 zum Schutz von Embryonen (ESchG) abgeleitet (insbesondere aus dem Verbot der Befruchtung einer Eizelle zu einem anderen Zweck als der Herbeiführung einer Schwangerschaft, dem Verbot der Verwendung von menschlichen Embryonen zu einem Zweck, der nicht ihrer Erhaltung dient, und dem Verbot des Klonens menschlicher Embryonen).

Am 7. Juli 2011 stimmte der Bundestag mit 326 Stimmen einem überparteilichen Gesetzesentwurf zu, der die PID im Grundsatz verbietet, sie aber zulässt, wenn aufgrund der genetischen Veranlagung der Eltern eine schwerwiegende Erbkrankheit beim Kind oder eine Tot- oder Fehlgeburt wahrscheinlich ist. Ein vollständiges Verbot erhielt 260 Dafür-Stimmen, ein restriktiverer Kompromissentwurf 58 Stimmen. Am 23. September 2011 wurde der Gesetzentwurf zur Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PräimpG) im Bundesrat angenommen.

Im Anschluss an den Vortrag konnten die Gäste, Familienmitglieder und Ordensbrüder in den frisch restaurierten Gemäuern des Kloster Roggenburg einen würdigen Adventsgottesdienst feiern und den Tag beschließen.

Generalkapitel im Kloster Roggenburg

November 2011

Generalkapitel 2011

Das Generalkapitel im Kloster Roggenburg ist alljährlich wiederkehrender Höhepunkt des Ordenslebens unserer Gemeinschaft. Vom 16. bis 18.September waren die Tempelritter erneut zu Gast in der beeindruckenden Prämonstratenser-Abtei. Ordensmeister Freiherr von Rothkirch & Panthen und Ordenskanzler Gerhard Nübling sorgten mit ihren Berichten über den Aufbau neuer Strukturen und zahlreicher Aktivitäten für große Zustimmung bei den Brüdern. In einem festlichen Rezeptionsgottesdienst wurde Dr. Felix Dirsch in den Stand eines Rechtsritters erhoben.

Den Abschluss des dreitägigen Treffens bildete ein Vortrag des Ordenshistorikers Dr. Stefan Winckler über das Leben des großen Konservativen und ZDF-Moderators Gerhard Löwenthal. Als Ausnahmepersönlichkeit im deutschen Fernsehen hatte der sich jahrelang für politisch Verfolgte in der früheren DDR eingesetzt. Was können wir von Gerhard Löwenthal lernen, fragte Winckler, um die Antwort gleich selbst zu geben: „Wir können von ihm lernen, nicht wegzusehen, wenn Ungerechtigkeiten verübt werden.“

Spannender Frühjahrskonvent zum Thema Medien

Juni 2011

Auditorium Frühjahrskonvent 2011

Zahlreiche Tempelritter und Gäste hatten sich Mitte März im Hotel Krone in Friedrichshafen zum alljährlich stattfindenden Frühjahrskonvent unserer Ordensgemeinschaft eingefunden. Das Thema „Verordnete Tabus – Unsere Medienwelt heute“ versprach interessante Einblicke in das Geschehen hinter den Kulissen von Zeitungs- und Fernsehredaktionen, die das Leben der Menschen stark wie nie zuvor beeinflussen.

Dr. Thomas Petersen vom Institut für Demoskopie Allensbach, Dieter Stein, Gründer und Chefredakteur der Wochenzeitung „Junge Freiheit“, der Publizist Berns Kallina und der renommierte Professor Dr. Hans Mathias Kepplinger vom Institut für Publizistik der Universität Mainz, spannten in ihren Vorträgen den Bogen von den Auswüchsen der Boulevardjournalismus über Chancen und Gefahren sozialer Netzwerke im Internet bis zur Political Correctness, die sich wie Mehltau über die freie Diskussion in unserem Land gelegt hat. Noelle-Neumann warnt uns vor einer Flucht ins intellektuelle Wolkenkuckucksheim: „Man wird mit einer Theorie der Öffentlichen Meinung keine Fortschritte machen, wenn man nicht auch die Wirksamkeit der Elite im Prozess der öffentlichen Meinung zu bestimmen vermag. Es wird wohl niemand im Ernst annehmen, dass die Elite nicht den Prozess der Öffentlichen Meinung maßgeblich bestimmt, bei der Bildung der öffentlichen Meinung nicht vorangeht. ... Nach allem, was wir aus dem bisherigen Stand der Theorie der öffentlichen Meinung gelernt haben, werden nur diejenigen Mitglieder der Elite auf den Prozess der öffentlichen Meinung einwirken, die Zugang zur Öffentlichkeit haben und die auch wirklich in die Öffentlichkeit heraustreten, sich „auf den Platz herausholen“ lassen ... Wir hätten gerne, dass es nicht so wäre. Wir wünschten uns, hervorragende Menschen sollten auch aus der Stille, aus der Zurückhaltung heraus auf die öffentliche Meinung wirken, einfach durch sich selbst. Aber aus der empirischen Sozialforschung werden wir belehrt, dass die öffentliche Meinung so nicht zu beeindrucken ist.“

Eine ausführliche Würdigung der Beiträge finden Interessenten in der aktuellen Ausgabe unserer Ordenszeitschrift „Neue Non Nobis“.

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